Montag, 29. September 2008

ICH

Ich will da nochmal drüber nachdenken.
Ich bin jetzt Sk Sturm Graz Fan. Ich war 22 Jahre lang GAK Fan. Für Leute die das nicht wissen, dass sind die 2 ältesten und Erfolgreichsten Fußball Klubs in Graz. Es besteht eine große Rivalität zwischen diesen Vereinen.
Ein Mensch der nach 22 Jahren den Klub wechselt wir am ehesten als Untreu und als Verräter von beiden Seiten betrachtet werden. Reicht es wenn ich als meinen Umstiegs Grund einfach tiefe Persönliche Veränderungen angebe? Es reicht auf jeden fall, die Frage ist nur ob mir das wirklich reicht oder ob ich nicht doch mehr darüber schreiben möchte.
Als Kind einer "reinen" GAK Familie hatte ich als Mensch nie wirklich die Wahl frei zu entscheiden welchem Klub ich angehören möchte. Ich hatte GAK Fan zu sein. Ich bin so erzogen worden. (Nach Alice Miller das schlimmste was man einem Kind antun kann).
Ein Freund mit dem ich letztes Jahr fast alle Spiele des GAK besucht habe sagte vor kurzem zu mir "es wäre manchmal schon cool Sturm Fan zu sein, aber das geht halt nicht" Klar geht es nicht. Sich gegen die Wahrheiten der Eltern zu erheben, fällt erzogenen Menschen unheimlich schwer. Deswegen ist diese Entscheidung Sturm Fan zu sein, aber auch gleichzeitig einer der wichtigsten Entscheidungen meines bisherigen Lebens. Es war meine freie Entscheidung zu diesem Verein zu gehen.
Die Gründe sind Simpel aber ehrlich. Alle Freunde von mir sind Sturm Fans (außer der eine oben erwähnte) und ich kann mit den Sturm Fans einfach mehr anfangen als mit den Konservatien beim GAK. (Siehe Red Firm, Teile der GAK Ultras, etc.)

"So wie wir hier stehen sind wir wie benommen,
die Schwarzen haben uns den Verstand genommen,
es geht es los wir hüpfen auf und nieder,
wir sind Verrückt und singen immer wieder!"

Rot ist mein Herz
Grün mein Kopf
Schwarz Weiss sind meine Farben

SAMMA SCHWARZ
(Samma Schwarz)
SAMMA WEISS
(Samma Sturm)
SAMMA STURM
(Samma Sturm)
SAMMA GRAZER
(Samma Grazer)

3 Kommentare:

DominikJ hat gesagt…

Bei allem Respekt gegenüber deiner Person - du bist auf den Blick ein echt sympathischer, netter Kerl - möchte ich ein paar Worte über dein "Konvertieren" zum Sturm-Fan verlieren. Bitte nimm Nichts persönlich, es geht rein um die Materie der (Grazer) Fußballkultur und ums Fansein im Speziellen.

Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie ich Sturm-Fan wurde, ich weiß nur, dass ich meinen Vater als kleiner Bub so lange bearbeitet habe, bis er mich in die Gruabn mitgenommen hat. Es war eine 1-2 Niederlage gegen Salzburg, Haas hat Sturm in Führung gebracht und Prosenik hat Salzburg zum Sieg geschossen. Das war schon einprägsam, aber ich war schon zuvor ein Schwarzer, das hat sich mit der Zeit entwickelt, und hatte nichts mit meinem familiärem Umfeld zu tun (mein Vater war nie ein echter Fußball-Fan, meine Mutter wusste nicht wer oder was Sturm Graz ist). Ich wusste einfach, dass ich ein Sturm-Fan war, das war ein Gefühl, das man mehr und mehr verinnerlicht.

Seit ich halbwegs gerade stehn kann hab ich Fußball gespielt, im Sommer waren wir Jungs aus der Siedlung den ganzen Tag am Fußballplatz. Damals war der Name Osim bei uns so gut wie unbekannt, und von den Höhenflügen der späten 90ern war noch lange nichts zu sehen. Salzburg und Rapid waren die dominierenden Klubs damals, als Sturm-Fan warst du ein ziemlicher Außenseiter, der belächelt wurde. Ich kann mich erinnern, dass einige von uns Otto Konrad bzw. Michael Wagner (damals noch 10er bei Rapid) Fans waren, und ich einmal sogar ausgegrenzt wurde, weil ich eben ein Schwarz-Weißer war. In Zeiten, wo die GAK-Fans schadenfroh über den drohenden finanziellen Kollaps von Sturm lustig machten, war ich unter 3300 Fans im Stadion, die um jeden Punkt gegen den Abstieg zitterten (da hatte der GAK mal ausnahmsweise doppelt so viel Zuschauer, in der Regel war es ja umgekehrt).

Die Grazer Fußball-Szene hat schon immer von der Rivalität zwischen den Schwarzen und den Roten gelebt. Diese beiden Traditionsklubs polarisieren sehr stark, ich persönlich möchte kein einziges der oft hitzigen Stadtderbys missen, auch wenn wir als Verlieren vom Platz gingen und das „die Nummer eins sind wir“ der GAKler ertragen mussten.

Ein echter Fan ist nach meiner Definition jemand, der, so bald er alt genug ist um selbst zu entscheiden, sich auf die Seite eines Klubs stellt und den sein ganzes Fan-Leben lang unterstützt, eine gewisse Bindung eingeht und seinem Klub in guten wie in schlechten Zeiten die Traue hält. Zu einem Fan kann man nicht erzogen werden, weil es dabei eben um eine freie Entscheidung geht, und nicht um etwas Aufoktroyiertes der Familie etc. Es wäre ja traurig, wenn jemand bis Anfang zwanzig jahrelang nur deshalb im roten Sektor steht und „scheiß SK Sturm“ gröhlt, weil er so „erzogen“ wurde bzw. die eigene Familie ihn so beeinflusst hat.

Deine Gründe, die du anführst, sind jene Gründe, wegen denen oft Freunde und Bekannte von mir zu einem anderen Klub konvertiert sind. Das sind für mich einfach keine Gründe, und das hat nichts mit echtem Fansein zu tun (siehe oben).
1. „Alle Freunde von mir sind Sturm Fans“ – tja keiner sagt dass es immer nur bequem ist wenn man zu einem Klub steht
2. „und ich kann mit den Sturm Fans einfach mehr anfangen als mit den Konservativen beim GAK“ – auch wenn ich als glühender Sturm-Fan alles andere als ein Sympathisant der Roten bin, betätigst du dich eines Pauschalurteils. Pauschalurteile lehne ich grundsätzlich ab, weil sie immer alle der Betroffenen in einen Topf werfen. Es gibt genauso konservative Sturm-Fans wie es konservative Rote gibt, linke Schwarze wie Rote, echt lässige rote Typen wie unsympathische etc. Die GAK-Fans als konservativ abzustempeln, halte ich für unfair und ziemlich naiv, auch wenn die Masse so wäre, gibt dir das nicht das Recht über alle so zu urteilen. Und zweitens zwingt dich keiner dich mit konservativen GAK-Gruppierungen abzugeben, glaubst du alle roten Fangruppen sind so?
Somit fällst du für mich nicht in diese Definition von einem echten Fan.

Firewire hat gesagt…

no comment!

aber überleg dir deine definitionen noch einmal.

Firewire hat gesagt…

so na, mi scheissts an. Jetzt schreib ich doch was.

Also wofür Dein Text gut ist. (Zum Oasch auswischen)

Na wofür er wirklich gut ist. Er erzählt einen Teil Sturm Geschichte. Du bist Teil des Vereins und hast ihn somit mitgetragen.
Für das ist er gut aber für sonst nix.

1) Wenn Du wissen willst, warum ich Sturm Fan bin, ließ den ganzen Blog und nicht nur einen Eintrag.

2) Wer Fan ist oder wer nicht, definierst nicht du allein.

3) Es geht gar nicht darum wer Fan ist, sondern darum, dass du ganz offensichtlich nicht willst, das ein roter schwarz wird. Somit willst Du mich offensichtlich nicht in deinem Stadion haben. Das kannst Du mir gleich sagen, da brauchst Du nicht so viel schreiben. Da ersparr ich mir viel lese arbeit.

Und was soll der Scheiss mit nimms nicht persönlich. Du definierst wer Fan sein darf und wer nicht und schließt das ich es nicht sein darf.

Nimm alles was ich sag persönlich, dann könn ma nämlich besser reden, als so durchs hinter türdel.
(nichts für ungut)